Gefahren im Dschungel des Internets
Viele Gefahren lauern im Dschungel des Internets. Birgit Zwicknagel von den „Computermäusen Stamsried" referierte bei den siebten Klassen der Doktor-Eisenbarth-Mittelschule zum Thema „Clever ins Netz“. Was sie zu erzählen hatte, war erstaunlich.
Mit der Aufklärung über Gefahren bei Internet- und Handy-Nutzung startete vor Jahren ein Pilotprojekt an der Doktor-Eisenbarth-Mittelschule Oberviechtach. Auf die Frage „Was kann dich denn in einem ‚Chat‘ alles erwarten?", listete Zwicknagel Beleidigungen, sexuelle Anmache, Bilder oder Handlungsanweisungen pädosexueller Täter auf. Um sich bei der Unterhaltung per Internet relativ sicher zu sein, sollten die Jugendlichen nur in Chats für ihre Altersgruppe gehen. Wichtig sei auch, so die Fachfrau, nie seinen Namen, die Adresse oder Telefonnummer anzugeben.
„Sei freundlich, aber immer auch misstrauisch und kritisch", empfahl Zwicknagel den jungen Internetusern. Beim Anlegen des Profils sollte möglichst wenig über die eigene Person verraten werden. Wichtig sei auch, Fremden keine Bilder zu schicken und sich nie mit Chatpartnern zu treffen. In zahlreichen Beispielen und Filmen verdeutlichte die Referentin den Schülerinnen und Schülern die auf sie lauernden Gefahren.
„Der Computer ist wichtig, um sinnvolle Dinge zu machen“, so Zwicknagel. Sie mahnte aber auch zur Vorsicht bei „peinlichen" Bildern, die man in Foren wie „Facebook" stellt. „Auch deine späteren Arbeitgeber können dich so sehen", gab sie zu bedenken. „Und auch Polizei und Verfassungsschutz!“ Das sei besonders dramatisch bei der Verbreitung von pornografischem, rechtsextremem und rassistischem Gedankengut, zum Beispiel in WhatsApp-Gruppen. „Mit 14 Jahren werdet ihr demnächst alle strafmündig. Das bedeutet, dass ihr bei strafrechtlich relevanten Inhalten einen Eintrag ins Führungszeugnis bekommen und somit nie mehr im öffentlichen Dienst tätig werden könnt!, warnte die Expertin.
„Distanziert euch umgehend, wenn solche Inhalte in einem Forum auftauchen, und verlasst die Gruppe“, empfahl Zwicknagel und betonte, dass es in so einem Fall auch wichtig ist, „Eltern, Lehrer oder die Polizei einzuschalten.“
Auch Urheberrechtsverletzungen sind kein Kavaliersdelikt. Durch das illegale Herunterladen oder Verbreiten von Filmen, Videos und Spielen können hohe Geldstrafen für den Verursacher oder deren Eltern fällig werden. Frau Zwicknagel machte das Angebot, dass die Ansprechpartner der „Computermäuse" Eltern und Schülern bei Problemen gerne weiterhelfen (computermausverein@t-online.de).
Die beteiligten Lehrkräfte zeigten sich von den Ausführungen der Referentin sehr beeindruckt und meinten übereinstimmend: „Dieses Projekt sollte für alle Schüler verpflichtend sein!"
Text: Winderl/Fotos: Kraus

In zahlreichen Beispielen und Filmen verdeutlichte Frau Zwicknagel den Schülerinnen und Schülern die auf sie lauernden Gefahren.

„Distanziert euch umgehend, wenn strafrelevante Inhalte in einem Forum auftauchen, und verlasst die Gruppe“, empfahl die Referentin.